Hallo zusammen,
Gerd hat geschrieben:
Aber mich erinnert das stark an eine Missbildung, die Kreisel als "Microkephalie" bezeichnet. Und er erwähnt sogar derartige Missbildungen, die unter kontrollierten (abiotischen = witterungsbedingten ) Bedingungen bei Stockschwämmchen beobachtet wurden.
- Ich muss mir die genannte Quelle noch genauer ansehen. Aber schon jetzt favorisiere ich ganz klar einen parasitischen Befall (genauer "Viren-Befall")
- Jetzt bin ich mir rel. sicher, dass es sich um einen Virenbefall handelt und ich mit meinen Vermutungen richtig lag:
(1) [1] bezeichnet derartige Missbildungen als "Microkephalie", die "abiotisch" oder "biotisch" (parasitischer Befall) verursacht werden.
(2) [2] zeigt, dass unter Laborbedingungen derartige Verformungen beim Stockschwämmchen +-nur in "geschlossenen Gefäßen" (Lichtmangel, erhöhter CO2-Antei) auftreten.
---> Deswegen kann man m.E. eine abiotische Ursache ausschließen!
(3)
Übrig bleibt als wahrscheinlichste Ursache ---> VIRENBEFALL!!!
---> Und dies wird auch in [3] bei derartigen Verformungen beim Stockschwämmchen vermutet.
Literatur:
[1] Michael - Hennig - Kreisel (1983): Bildungsabweichungen an Fruchtkörpern (Teratologie); Handbuch für Pilzfreunde, Band V, S. 26-62; S. 108-124 (Tafel 1-16)
[2] Gramß, G. (1974): Die Abhängigkeit einiger holzbewohnender Speisepilze von Umweltfaktoren in der generativer Phase; ZfP 40: 127-136
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http://www.dgfm-ev.de/sites/default/fil ... Gramss.pdf
[3] Gramß, G. (1975): Konkurrenzpilze und Parasiten in den Kulturen holzbewohnender Speisepilze; ZfP: 41: 19-30
--->
http://www.dgfm-ev.de/sites/default/fil ... Gramss.pdf
Grüße
Gerd
PS.:
Harry hat geschrieben:
Was könnte wohl zu diesen Missbildungen geführt haben? Bakterien, Viren oder witterungsbedingt?
@Harry:
---> Das Umfeld möglicher Ursachen hast du ja bereits in deinem Erstbeitrag korrekt eingeengt.
- Das Problem ist, dass leider bei vielen Missbildungen (insbesondere, wenn man nur Bilder beurteilen muss!) oft mehrere Ursachen möglich sind und fast immer kein überprüfbarer Fruchtkörper vorliegt.
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Dennoch, hier bin ich mir hier ausnahmsweise rel. sicher, dass es sich nach Auswertung der mir verfügbaren Literatur um eine "Virusinfektion" handelt.
---> Auch hier gibt es das Problem, dass Virenbefall oft , auch von Spezialisten (Beispiele hatten wir schon), nicht nachweisbar sind.